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"Stadtkyller Grenzsteine aus dem 17. Jahrhundert"

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Eifelverein Stadtkyll kümmert sich um die Stadtkyller Grenzsteine aus dem 17. Jahrhundert – ein wertvolles Kulturgut wird erhalten

Seit Ende der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts wurden die Gemarkungsgrenzen zwischen den Ortsgemeinden Stadtkyll und Glaadt (damals noch eigenständige Gemeinde) mit Grenzsteinen markiert..

Wichtig waren die Gemarkungsgrenzen vor allem wegen der vielfältigen Nutzung der Dorfgemarkung durch verschiedenste land- und forstwirtschaftliche Bewirtschaftung. Der Wald hatte eine bedeutende Funktion als Lieferant für Brennmaterial und Bauholz. Auch die Herstellung von Holzkohle für die Eifeler Eisenhütten war wichtig. Im Wald sammelten die Ortsbewohner Reisig zum Heizen und Laub als Viehfutter und Stallstreu. Waldareale waren ebenfalls für die früher übliche Eichelmast der Dorfschweineherde, die vielfach von einem eigenen Hirten meist auch jugendliche Hirtejungen, betrieben wurde, bedeutsam.

Eine genaue Kenntnis der Gemeindegrenzen war daher für die Ortsbewohner wichtig.

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Da es zwischen Stadtkyll und Glaadt oftmals Unstimmigkeiten über den genauen Grenzverlauf gab, wurde nach einem Vertrag aus dem Jahre 1669 zwischen beiden Gemeinden festgelegt, dass die Grenzen durch Grenzsteine gefertigt aus vulkanischem Material vom Steffelberg Vulkan markiert werden sollten. Wortwörtlich heißt es in der Urkunde: „Erstlich alsobalt, ahn seitten statt Kyller sechs großer Steffeler stein, vier schuohe lang vnd zwey scho dick, neben fünff auch stefffeler stein, deren jeder drey schoh hoch und ein schoh dick, bey geschafft vnd dieselbe auff einer seitten mit M.G. (=Manderscheid – Gerolstein der Verfasser) vnd andererseitts mit M. B. (=Manderscheid – Blankenheim der Verfasser) gezeichnet werden sollen.“

Gezeichnet ist die Urkunde von Ferdinand Ludwig Graf zu Manderscheidt-Gerolstein und von Salentin Ernest, Graf zu Manderscheidt-Blankenheim, den damaligen Herren der Herrschaft Stadtkyll und Jünkerath.

Von den sechs großen Steinen sind noch 4 erhalten. Einer steht an der Straße nach Dahlem auf der Fuchskaul, einer steht an der Fahrstraße nach Glaadt in der Nähe der ehemaligen Bauschuttdeponie und 2 stehen am Wasserpfad  auf Sengscheid östlich vom Landal Ferienpark und dem Waldjugendcamp Stadtkyll. Auch 3 der kleineren Grenzsteine sind noch vorhanden.

Von den großen Grenzsteinen war nur noch einer in seiner ursprünglichen Lage aufrecht stehend vorhanden. 3 andere waren bei Wald- und Feldarbeiten umgestoßen worden und lagen auf dem Boden.  Eine Beschriftung konnte an den Steinen nicht mehr festgestellt werden.

Der Eifelverein Stadtkyll hat im Rahmen eines ehrenamtlichen Bürgerprojektes, das über Leader gefördert wurde, die Steine wieder aufgerichtet mit einem Pflasterkranz umgeben und mit einer Infotafel versehen.  

LEADER ist eine Gemeinschaftsinitiative der Europäischen Union, mit der bereits seit 1991 die Entwicklung des ländlichen Raums gefördert wird. Im LEADER Ansatz ist vorgesehen, dass die Menschen vor Ort die regionale Entwicklungsstrategie mitgestalten, Projekte zur Erhaltung der Lebensqualität, der örtlichen Identität und Kulturgeschichte anstoßen und umsetzen.

Die Arbeiten wurden durchgeführt von den Stadtkyller Eifelvereinsmitgliedern: Erich Haepp, Manfred Hellmann, Manfred Mörs, Andreas Wisniewski, Werner Leuwer, Walter Schneider und Peter Königs (auf dem Bild fehlend).

 

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